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U r b e t
Einwohner: 1.150
Adelsfamilien: Urbet-Marvinko, ya Paredo
Garnisonen:  50 Hellebardiere und 50 Kürassiere des Landherrn, 20 Stadtgardisten
Tempel:  Rondra (2x), Phex
»Sie wird die im Schatten liegende genannt, die Stadt Urbet an der Seneb-Horas-Straße zwischen Arivor und Silas. Weil sie im Schatten der beiden großen benachbarten Städte liegt, sagen manche. Andere leiten die Bezeichnung vom Stadtbild selber ab: Die engen Gassen Urbets schmiegen sich in einem Halbkreis um den beherrschenden Tafelberg, der zur Gänze vom mächtigen Castello della Torres eingenommen wird, und gerade in den Nachmittagsstunden einen Großteil der vor allem im Osten liegenden Stadt in Schatten hüllt.
Die alte Festung der Urbet-Marvinko – erbaut in den ersten Jahren nach der Unabhängigkeit des Lieblichen Feldes – erhebt sich dagegen beinahe selbstherrlich nicht nur über die Stadt sondern auch über das Umland zwischen Sikram und Ranafandelwald. Die Rampe, die von der Stadt ins Castello führt, wurde in den Tafelberg selbst geschlagen und verbirgt sich hinter einem gewaltigen schmiedeeisernen Tor am Fuß des Felsens.
Wie abhängig die Stadt von der Politik des beherrschenden Landherrengeschlechts ist, macht nicht allein die Lage des Magistratsgebäudes direkt vor dem Tor, sondern auch die Bedeutung des Pilgergeschäfts deutlich. Viele Rondragläubige finden – oft vor oder nach einem Aufenthalt in der Ardaritenhochburg Arivor – alljährlich ihren Weg nach Urbet, um das Grab der Heiligen Lutisana von Kullbach zu besuchen. Dieses liegt aber in einem Gewölbe unterhalb des Castello della Torres und ist nur von der Festung aus zu erreichen. Viele Pilger werden deshalb zunächst im innerhalb der Stadt gelegenen Pilgertempel empfangen und müssen sich meist einer mehrtägigen ‘Reifeprüfung’ durch den Tempelvorsteher unterziehen, bevor sie – vielleicht – nach Tagen des Wartens tatsächlich in die Festung und den dort gelegenen Grabtempel vorgelassen werden. Dass dieser Brauch indes auch die Geschäftsleute der Stadt kräftig an den lange verweilenden Pilgern verdienen lässt, sei an dieser Stelle nicht verschwiegen. Die Jünger des Phextempels, des einzigen Gotteshauses neben den beiden Tempeln der Rondra, wird’s freuen.«
--Aus »Wege und Orte im Königreich«, Geographisches Werk über das Liebliche Feld, Hesinde-Tempel Vinsalt, 1000 n. BF